Die Musiknacht in Kornwestheim hat wieder zahlreiche Partygänger und Musikhungrige auf die Straßen gelockt. In insgesamt acht Örtlichkeiten konnte zu verschiedenen Klängen gefeiert, getanzt und gesungen werden.

Vollmundig lockte die Werbung im Vorfeld: „Die Nacht, in der Kornwestheim zum Epizentrum von Party, Musik und guter Laune wird!“ Als Tatsache aber zeigte sich, dass die teilnehmenden Gastbetriebe in der drittgrößten Stadt des Kreises am Samstagabend vielfach umspült von gut gelaunten Menschen waren: Musikhungrige und Partybegeisterte.

 

Der Ticket-Vorverkauf lief überraschend gut

Vor dem Irish Pub The Landlord etwa stand eine Schlange geduldig Wartender mit Vorfreude auf die Coverband Little Big Rock. Das Sommerwetter tat sein Übriges. Obwohl Veranstalter Markus Wahsner es auch schon anders erlebt hat: „Wenn es draußen am Abend noch richtig warm ist, wollen viele lieber im Biergarten sitzen. Deshalb ist die Musiknacht die ideale Veranstaltung für Frühjahr oder Herbst.“ Beim Restaurant Applaus nutzten jedenfalls einige Gäste gerade die Tatsache, dass „die Temperaturen heute fast schon grenzwertig hoch sind“. Sie lauschten – teils auf der Terrasse sitzend – den satten Sounds und der einprägsamen Stimme von Juuns-Sängerin Heidi Ellwanger. Drinnen wurde lustvoll gewippt oder auch getanzt.

Schon der Ticket-Vorverkauf für die inzwischen traditionelle Veranstaltung, die im Jahr 2016 in Kornwestheim zum ersten Mal über die Bühne ging, sei überraschend gut gelaufen; besonders der Onlineverkauf. Und wie zum Beweis dafür pendelten am Samstag zahlreiche Gäste im getakteten Rhythmus: 45 Minuten pro Gig und dann ein möglicher Standortwechsel. Und zwar zu den favorisierten Lokalen, in denen es die musikalische Stilrichtung zu hören gab, die per Programm ausgelobt wurde. Bei den acht teilnehmenden Lokalen bot die Musiknacht von 21 Uhr an ein buntgefächertes Programm.

Ein Shuttle-Bus hilft beim schnellen Standortwechsel

Für manch einen Gast, der die Verweildauer verkürzte, weil er möglichst viele Bands hören wollte, eine Herausforderung in den rund vier Stunden Dauer. Doch das Shuttle-Angebot, das im Ticketpreis inkludiert war, machte den Standortwechsel leichter: So kam man vom Stadtkern aus rund eine Viertelstunde später im Moldengraben an, wo zwei benachbarte Gastronomen auf die Partygänger warteten. Marianne und Jürgen etwa hatten die Firma Holunder zu sich in die Gaststätte der Aquarienfreunde geholt. Im Nebenraum schwammen hypnotisch ruhig die Fische, im Saal herrschte prächtige Partystimmung, die auch die teils eigenwillige Beteiligung des Saxofons verzieh. Nebenan bei Roland Rehm war es brechend voll. The Pulz hatte in der Vereinsgaststätte der Vogelfreunde das Publikum für sich gewonnen. Der Kornwestheimer Andreas urteilte beglückt: „Genau mein Style – sowohl die Liedauswahl und die Stimme des Sängers, als auch die Interaktion mit dem Publikum.“

Auch der Besitzer vom Brünnle, Marcel Gemirok, trat erneut als Gastgeber in Erscheinung. Er lud in kuschelige Atmosphäre ein, um sich an den Songs von Alleinunterhalter Maurice zu erfreuen. Kneipier Gemirok ist laut Wahsner nicht allein wegen seiner „super Vernetzung“ ein guter Partner für den Veranstalter. Seine Überzeugung, in Kornwestheim eine tolle Kneipenszene zu haben, die es wert sei, einen Versuch zu wagen, habe mit dazu geführt, dass sich die Musiknacht – neben Städten wie Backnang, Winnenden oder Waiblingen – in Kornwestheim etabliert hat. Und das obwohl die Stadt, die „im Speckgürtel zwischen Stuttgart und Ludwigsburg liegt, die schwierigste von allen ist – gerade weil es so viele konkurrierende Angebote zum Ausgehen gibt“, wie Wahsner gesteht. „Wir müssen hier einfach mehr tun!“