Unbekannte haben in der Nacht auf Dienstag in einer Metzgerei eine übel riechende Flüssigkeit versprüht. Außerdem wurde das Geschäft beschmiert und beschädigt. Der Schaden liegt im fünfstelligen Bereich.

Haben Tierschutzaktivisten in der Nacht auf Dienstag eine Metzgerei in der Kornbergstraße im Stuttgarter Westen beschmiert und verunreinigt? Vieles spricht dafür. Unter anderem ist in gelber Schrift das Kürzel „ALF“ zu lesen. Gemeint ist wohl keine „Außerirdische Lebensform“ oder der Serienheld aus den 1980er-Jahren, sondern die „Animal Liberation Front“, auf Deutsch Tierbefreiungsfront. Laut einer Polizeisprecherin hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

 

Parole „Meat is Murder“ auf dem Gehweg

Alarmiert wurden die Einsatzkräfte gegen 6.30 Uhr von einem Mitarbeiter der Metzgerei. Er meldete, dass das Geschäft mit entsprechenden Schriftzügen beschmiert wurde. Unter anderem ist die Parole „Meat is Murder“ auf dem Gehweg und zweimal „Mord“ an der Hauswand zu lesen. Außerdem sollen die unbekannten Täter versucht haben, eine Glastür einzuschlagen. Sie scheiterten, es gelang ihnen jedoch, möglicherweise durch einen Schlitz, eine übel riechende Flüssigkeit in den Verkaufsraum zu sprühen. Vermutlich handelt es sich um Buttersäure.

Alarmierte Einsatzkräfte der Feuerwehr waren gegen 7.30 Uhr vor Ort. Zunächst entlüfteten sie die Metzgerei maschinell. Darüber hinaus wurde die versprühte Flüssigkeit mit Universalbindemitteln aufgenommen und der Außenbereich ausgiebig gereinigt. Anschließende Luftmessungen durch die Feuerwehr ergaben keine kritischen Werte. Eine Glastür sei aufgrund ihrer Beschädigungen nicht mehr zu retten gewesen, sagt Daniel Anand, Sprecher der Branddirektion. Daher habe man sie durch eine Verschalung aus Pressspann ersetzt. „Der Feuerwehreinsatz hat knapp zwei Stunden gedauert“, so Anand. Drei Personen seien vor Ort medizinisch untersucht worden. „Verletzt wurde aber offenbar niemand.“ Beachtlich ist jedoch der Sachschaden. Die Polizei geht von mehreren zehntausend Euro aus.