Tatort-Kritik: „In der Familie“, Teil zwei Das Ringen um Sofias Seele

Der Dortmunder Ermittler Faber lässt nicht locker. Im zweiten Teil der „Tatort“-Jubiläumsfolge „In der Familie“ will er einen Mafiaring härter angehen, als das Batic und Leitmayr tun. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?
München - Was taugt der zweite Teil von „In der Familie“? Die neue „Tatort“-Jubiläumsfolge aus München und Dortmund in unserem Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen In München versuchen Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl), an die Führungsebene jener Mafiazelle heranzukommen, auf die sie im ersten Teil von „In der Familie“ in Dortmund gestoßen sind. Faber (Jörg Hartmann) will mit ruppigen Konfrontationsmethoden schneller zum Zug kommen als die Kollegen.
Zahl der Leichen Drei
Profiperspektive Batic und Leitmayr finden den erschossenen Mafioso Pippo. Trockener Kommentar: „Bringen die sich jetzt gegenseitig um? Da gibt’s Sachen, die machen mich trauriger.“
Dienstaufsicht Faber bricht wie schon im ersten Teil Regeln, agiert freihändig, pfeift auf Vorgesetzte. Das wird bemerkt. Er stehe, ermahnt ihn ein Kollege, mit einem Fuß im Gefängnis.
Selbstjustiz I Die 17-jährige Sofia (Emma Preisendanz) hat bei einer Entführung mitgeholfen, deren Opfer nicht überlebt. Eine Grenze ist überschritten. Sie erschießt Pippo, der allerdings drauf und dran ist, sie zu vergewaltigen, bringt beinahe den Sohn eines Mafioso um, weil sie erfahren will, wer ihre Mutter ermordet hat, und ist mal kurz davor, ihren Vater vor einen Zug zu stoßen. Man kann den zweiten Teil von „In der Familie“ als langes Ringen um die Seele von Sofia sehen.
Selbstjustiz II Sofia versucht, über die Grenze zu fliehen. Leitmayr, Batic und Faber könnten sie mit dem Auto noch erwischen. Aber Leitmayr lässt den Motor nicht an: „Ist vielleicht die beste Chance, die sie hat.“ Faber kommentiert das weniger abgeklärt: „Scheiße!“
Unser Fazit Von Pia Strietmann spannend inszeniert, von allen gut gespielt. Aber wie soll das bloß mit Faber in Dortmund weitergehen?
Spannung Note 1; Logik Note 1
Unsere Empfehlung für Sie

„Tatort“-Kritik: „Schoggiläbe“ Müde schon im zweiten Fall
Das Zürcher „Tatort“-Team Ott und Grandjean schwankte in „Schoggiläbe“ zwischen Waffenscheu und Schießkunst. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Streamingtipps für März 10 Serien, die Sie jetzt bei Netflix, Amazon und Co. nicht verpassen sollten
Michelle Obama, Hirnforscherinnen und andere Superhelden: Diese zehn Streamingserien sollten Sie im März nicht verpassen.

Stuntman aus Winnenden Dieser Mann brennt für den Film
Alexander Mack arbeitet als Stuntman. Er stand schon mit Orlando Bloom vor der Kamera, auch im Tatort oder bei Soko Stuttgart ist er oft zu sehen. Wie er an den ungewöhnlichen Beruf gekommen ist, lesen Sie hier.

„Tatort“-Vorschau: „Schoggiläbe“ aus Zürich Mit ungeladener Dienstwaffe
Sogar Schokoladenfabrikanten können böse enden. Das Zürcher „Tatort“-Team Ott und Grandjean ermittelt in „Schoggiläbe“ wieder in Zürichs feinen Kreisen.

Netflix-Serie „Tribes of Europa“ Henriette Confurius: Ein Science-Fiction-Muffel irrt durch die Zukunft
Endlich raus aus der Männerwelt von gestern. Statt historischer Kostüme trägt Henriette Confurius im Science-Fiction-Epos „Tribes of Europa“ jetzt Kampfanzug und verrät im Interview, warum sie die Rolle in der Netflix-Serie als Befreiung empfunden hat.

Tatort-Kritik: „Rettung so nah“ aus Dresden Der „Tatort“ aus Dresden kränkelt
Irrsinniges Mittelmaß, ermordete Sanitäter und viel Grippe. Wir haben gesehen: „Rettung so nah“ mit den überforderten „Tatort“-Ermittlerinnen aus Dresden.