Nichts ist es mit einer Überraschung gegen den deutschen Meister. Die Handballer des TVB Stuttgart unterliegen der SG Flensburg-Handewitt mit 20:30 – haben aber immer noch ein Ziel vor Augen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Porsche-Arena war mit 5959 Zuschauern fast komplett gefüllt – zu Beginn des Bundesliga-Handballspiels zwischen dem TVB Stuttgart und der SG Flensburg-Handewitt. Doch gegen Ende der Partie verließen zunehmend ein paar Fans die Halle – nicht weil die Heimmannschaft zehn Minuten vor dem Ende schon mit sechs Toren Differenz zurücklag und schließlich deutlich mit 20:30 (9:14) verlor, sondern weil sie noch Karten für das Relegationsspiel des VfB nebenan hatten, das zweifellos an diesem heißen Sport-Donnerstag sportlich die größere Bedeutung hatte.

 

Auch die Kraft fehlt

Zumindest aus Stuttgarter Sicht. Denn der Tabellenführer aus Flensburg wollte sich auf dem Weg zur Titelverteidigung keinen Ausrutscher leisten. TVB-Trainer Jürgen Schweikardt hatte sich schon vorab als Bewunderer der SG bekannt: „Sie spielen den besten und schönsten Handball.“ Zumindest in der Anfangsphase konnte auch sein Team paar Akzente setzen, zum Beispiel als Torwart Jogi Bitter mit einem Gegenstoß Sascha Pfattheicher auf die Reise schickte und der Rechtsaußen zum 2:1 traf. Beim 8:7 gingen die Flensburger erstmals in Führung, dann ging vorne nicht mehr viel beim TVB. Weder Dominik Weiß (ein Tor) noch David Schmidt (drei Tore) konnten viel Druck ausüben. „Am Ende hat uns einfach die Kraft gefehlt“, sagte Schweikardt, „weil wir extrem viel arbeiten müssen, um optisch einigermaßen gut auszusehen.“ Das gelang bis zum 16:19 Mitte der zweiten Hälfte, danach war noch erwähnenswert, dass Bobby Schagen (ohne eine Minute Spielzeit) alle seine acht Siebenmeter souverän verwandelte.

Ambitioniert gegen HC Erlangen

Nach zuletzt 1:9 Punkten war gegen den Tabellenführer nicht zu erwarten, dass der eigene Bundesligarekord des TVB von 24 Punkten geknackt wird, aber gegen den HC Erlangen in der Scharrena (9. Juni, 15 Uhr) sollte das schon noch das Ziel sein, um die Saison anständig ausklingen zu lassen.