Der VfB Stuttgart hat seinen schon traditionellen Besuch bei der jährlichen Vesperkirche im Stuttgarter Leonhardsviertel absolviert.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Das Stuttgarter Leonhardsviertel ist ein raues Pflaster. Vor allem ganz vorne an der Hauptstätter Straße. Dort ist es laut und dreckig. Passanten hasten vorbei, kaum jemand möchte sich hier allzu lange aufhalten. Nur diejenigen, denen das Leben nicht besonders gut mitgespielt hat, die trifft man hier zuhauf. Die Alkoholiker- und Junkieszene beispielsweise hat das Areal rund um die Leonhardskirche zu einem ihrer Hauptstandorte erkoren.

 

Die altehrwürdige Kirche wird zudem jeden Winter zur Anlaufstelle für Bedürftige. Während der sogenannten „Vesperkirche“ ist sie offen für alle. Bedürftige bekommen dort sieben Wochen lang eine warme Mahlzeit, Heißgetränke, vor allem aber Zuspruch, ein offenes Ohr, kurzum: soziale Kontakte.

Das fördert auch der VfB Stuttgart. Seit 29 Jahren gibt es die Vesperkirche. Seit acht Jahren beteiligt sich der Bundesligist unter der Fahne von „VfBFairplay“. Dort werden alle Maßnahmen des Clubs hinsichtlich Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und sozialen Engagement gebündelt. Peter Reichert, der Teammanager der Profis, war von Anfang an einer der Initiatoren. „Ich freue mich sehr, dass das immer noch Bestand hat und von uns so gelebt wird. Es ist einfach schön, wenn man den Menschen ein wenig helfen kann“, so Reichert.

Auch Präsident Claus Vogt beteiligte sich. „Das erdet einen ganz gewaltig. Da rückt so eine Niederlage wie am Wochenende auf Schalke völlig in den Hintergrund“, sagte Vogt, ehe schon die nächste Essensmarke über den Tresen reichen durfte. Neben Vogt und Reichert waren viele Mitarbeiter des Clubs mit engagiert. Dazu rückte der komplette Mannschaftsrat, Trainer Bruno Labbadia, Sportchef Fabian Wohlgemuth, Christian Gentner und der komplette Vorstand der AG an.