Mit seinem Rückzug erspart Andreas Schell der EnBW eine längere Führungskrise. Nach dem Branchenfremden kommt nun ein Chef, der das Geschäft wirklich kennt, meint unser Kommentator.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Es ist ein Paukenschlag, aber einer mit Ansage. Gerade erst war bekannt geworden, wie schwer sich die EnBW mit ihrem immer noch neuen Chef tut. Nach mehr als einem Jahr, das wurde zuletzt deutlich, hat es Andreas Schell nicht geschafft, eine überzeugende Strategie für den Energiekonzern zu entwickeln. Nun ziehen die Akteure auch schon die Konsequenzen: Schell legt sein Amt von einem Tag auf den anderen nieder, offiziell aus freien Stücken. Der Aufsichtsrat nimmt seinen Schritt „mit Bedauern“ zur Kenntnis – und präsentiert umgehend einen Nachfolger: den für die Erzeugung zuständigen Vorstand, Georg Stamatelopoulos sein Name. Als Grund werden anhaltende Differenzen über die Weiterentwicklung des Unternehmens genannt, das für Baden-Württemberg und seine Bürgerinnen und Bürger von zentraler Bedeutung ist. Es versorgt sie nicht nur mit Energie, sondern gehört ihnen mittelbar auch.