Machtwechsel lassen sich nur in begrenztem Maße inszenieren. Die Demokratie kennt keine Erbfolge – das würde ihrem Wesen widersprechen. Insofern sind Übergänge, wie sie jetzt in der CDU anstehen, immer mit personellen Querelen und Konflikten verbunden. Sie bergen ihre eigenen Risiken, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Vieles ist missverständlich und manches lässt sich missverstehen, was gerade geschieht und gesprochen wird. Zum Beispiel der folgende Satz des potenziellen Kanzlerkandidaten Jens Spahn: „Es könnte noch schlechter werden, bevor es besser wird.“ Das war keine pessimistische Prognose zur Lage der CDU. Es ging vielmehr um das Coronavirus. Der Befund trifft aber auch auf die Malaise zu, von der Spahns Partei befallen ist. Nach dem Betriebsunfall von Erfurt und der Kapitulationserklärung der Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer durchlebt die Union eine diffizile Phase: Nun sind die Weichen zu stellen für einen Machtwechsel, der in mehrfacher Hinsicht kompliziert ist. Die CDU sucht einen Parteichef und gemeinsam mit der CSU zugleich auch einen, der Angela Merkel im Kanzleramt nachfolgen könnte.