Melatonin sollte mit etwas zeitlichem Abstand zum Zubettgehen eingenommen werden. Lesen Sie hier, wie schnell es wirkt.
Die britische Gesundheitsbehörde NHS gibt an, dass es 1 bis 2 Stunden dauern kann, bis Melatonin im Körper wirkt. Laut der amerikanischen Sleep Foundation können gewisse Melatonin-Supplements aber bereits nach 20 Minuten ihre Wirkung entfalten. Als Faustregel kann man sich vornehmen, Melatonin etwa 1 Stunde vor der angestrebten Schlafenszeit einzunehmen.
Sollten Sie Melatonin nicht auf ärztlichen Rat hin nehmen, empfiehlt der Schlafexperte Dr. Buenaver vom Johns Hopkins Hospital, das Supplement nicht länger als zwei Monate zu nehmen. Sollten sich die Schlafbeschwerden jedoch trotz des Melatonins nach etwa zwei Wochen nicht gebessert haben, sollten Sie die Ursache von einem Arzt abklären lassen, so Dr. Buenaver.
Wirkung nicht immer spürbar
Melatonin kann nach Angaben der Sleep Foundation für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. So könne es zum Beispiel dabei helfen, bei allgemeiner Schlaflosigkeit schneller einzuschlafen oder die Auswirkungen eines Jet Lags schneller in den Griff zu bekommen. Aber auch bei unregelmäßigen Arbeitszeiten durch Nachtschichten könne die Einnahme von Melatonin beim Einschlafen helfen.
Allerdings weist die Sleep Foundation darauf hin, dass die Verkürzung der Einschlafdauer teilweise nur wenige Minuten beträgt. Auch ließe sich Melatonin nicht zur Behandlung oder Heilung von Krankheiten einsetzen, die für die Schlaflosigkeit verantwortlich sind, heißt es auf der Webseite der Cleveland Clinic.
Darüber kann auch das eigene Verhalten die Wirkung des Melatonins beeinflussen. Stimulierende Aktivitäten wie Surfen am Smartphone oder Computer vor dem Schlafengehen zum Beispiel könnten den Effekt ebenfalls aushebeln. Insofern ist die Wirkung möglicherweise nicht immer spürbar. Aus diesem Grund ist vor allen Dingen auch eine gute Schlafhygiene wichtig, um den Körper beim Einschlafen und Durchschlafen zu unterstützen.
Lesetipp: Empfohlene Höchstdosis für Melatonin
Tipps für eine gute Schlafhygiene
Ob mit oder ohne Melatonin – die folgenden Tipps können dabei helfen, die Schlafhygiene zu verbessern. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt zum Beispiel, einige Zeit zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafengehen vergehen zu lassen. Zudem solle man nicht im Bett fernsehen und erst bei wirklicher Müdigkeit schlafen gehen.
Weiterhin kann es helfen, im Schlafzimmer für ausreichend Ruhe und Dunkelheit zu sorgen sowie immer zur selben Zeit ins Bett zu gehen und zur selben Zeit aufzustehen. Auf spätabendliche körperliche Anstrengung sollte möglichst verzichtet werden. Ebenso auf Kaffee ab dem späten Nachmittag und Alkohol im Allgemeinen. Beides kann den Schlaf negativ beeinflussen. Weitere Einschlaftipps finden Sie in unserem Ratgeber „Besser ein- und durchschlafen“.