Wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung ermitteln Staatsanwälte gegen Utz Claassen. Der nennt die Vorwürfe haltlos – und sieht weiter beste Perspektiven für seine Medizintechnikfirma.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Wie es sich anfühlt, ins Visier der Strafjustiz zu geraten, weiß Utz Claassen (60) seit seiner Zeit als Chef des Energiekonzerns EnBW. Damals ermittelte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen ihn, weil er Politikern aus Land und Bund Freikarten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 avisiert hatte. Es kam zur Anklage wegen des Vorwurfs der Vorteilsgewährung, den Claassen entrüstet zurückwies, und zum Prozess vor dem Landgericht. Dort wurde er freigesprochen – ein Urteil, das der Bundesgerichtshof später, mit einigen kritischen Anmerkungen, bestätigte.