Der Höhepunkt der „Holyrood Week“: König Charles III. bekommt in Edinburgh symbolisch die schottischen Kronjuwelen überreicht. Mit dabei sind auch die Rothesays, wie William und Kate in Schottland heißen.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Gekrönt wurde König Charles III. am 6. Mai in der Westminster Abbey in London, aber am Mittwoch bekam der britische Monarch noch eine „kleine Krönung“: In Edinburgh wurde Charles in einem Dankgottesdienst symbolisch mit den schottischen Kronjuwelen „Honours of Scotland“ – der Krone, dem Zepter und dem Staatsschwert - ausgestattet.

 

Bei seiner Ankunft in der St. Giles’-Kathedrale trug König Charles III. den langen Samtumhang des schottischen Distelordens „Order of the Thistle“ – genauso wie seine Frau Königin Camilla. Auch der Herzog und die Herzogin von Rothesay waren in Edinburgh vertreten. So lauten die offiziellen schottischen Titel von Prinz William und Prinzessin Kate.

Kate trug ein royalblaues Mantelkleid mit passendem Hut und winkte beim Aussteigen aus der Limousine freundlich der Menge zu. William, der Thronfolger, trug wie sein Vater die Roben des „Order of the Thistle“.

Begleitet von Soldaten und Dudelsackspielern in Kilts fuhren die Windsors von der offiziellen Residenz, dem Palace of Holyroodhouse, zur Kathedrale St. Giles. Etliche Menschen säumten die Straßen, um die Royals zu sehen. Es gab aber auch Gegendemonstrationen: Monarchiekritiker hielten Schilder mit dem Slogan „Not my King“ hoch.

Neues Schwert zu Ehren der verstorbenen Queen

Für die Zeremonie wurde extra ein neues schottisches Staatsschwert angefertigt, wie die schottische Regierung mitgeteilt hatte. Das „Elizabeth-Schwert“, benannt nach der verstorbenen Queen, ersetzte das alte „Sword of State“ aus dem 16. Jahrhundert, das wegen seines fragilen Zustands nicht mehr benutzt werden kann. Auf einer Seite der Klinge des „Elizabeth-Schwerts“ ist das königliche Motto „In my defens God me defend“ (Gott verteidigt mich) eingraviert, auf der anderen der lateinische Wahlspruch des schottischen Distelordens: „Nemo me impune lacessit“ (Niemand provoziert mich ungestraft).

Nach dem Gottesdienst gab es Salutschüsse und einen „Fly Past“, den Überflug von Flugzeugen der Royal Air Force, wie man ihn aus London kennt.

Der Investitur-Gottesdienst ist der Höhepunkt der „Holyrood Week“: Traditionell verbringt der Monarch im Sommer eine Woche im Norden des Vereinigten Königreichs, bezieht Quartier im Holyrood Palace – dem „Buckingham Palace des Nordens“ – und trifft dort so viele Schottinnen und Schotten wie irgend möglich.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, König Charles, Königin Camilla und Prinz William hätten die Roben des Hosenbandordens getragen. Das wurde inzwischen korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.