Ludwigsburgs Basketballer führen in Ulm mit 22 Punkte und müssen trotzdem um den Sieg zittern. Jetzt bangen die Verantwortlichen um den verletzt ausgeschiedenen Top-Scorer Malcolm Hill.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ulm - Alexander Reil, der Chef der Ludwigsburger Basketballer, hätte eigentlich tief durchatmen müssen – stattdessen zog er lieber am Zigarillo. Alles reine Nervensache, denn am Samstag schien sich die Geschichte der vergangenen Wochen bei den MHP Riesen zu wiederholen. Der Basketball-Bundesligist führte – wie in acht der letzten zehn Spiele – im vierten Viertel mit stolzen 22 Punkten (was auch im Basketball ein Pfund ist), und dennoch geriet der erste Sieg nach zehn Niederlagen in Gefahr: Ulm landete einen 18:0-Lauf und kam drei Minuten vor Schluss bis auf zwei Punkte heran. „Doch dann hat die Mannschaft Charakter gezeigt“, lobte Trainer John Patrick nach dem 91:82-Erfolg.

 

19 Ballverluste in Ulm

Nur zur Erinnerung: Noch am Dienstag in der Champions League hatte der Bundesligist in Ventspils in den letzten 30 Sekunden ein Fünf-Punkte-Polster vergeigt. Trotz der 19 Ballverluste behielten in Ulm aber ein paar Spieler kühlen Kopf: Center Owen Klassen (15 Punkte), Punktesammler Malcolm Hill (20), der allerdings verletzt ausschied („es sieht nicht so gut aus“, sagte Coach John Patrick am Sonntag), und der eigentlich schon aussortierte Lamont Jones, der als Spielmacher überzeugte und noch 18 Punkte beisteuerte. Dafür musste diesmal neben Aaron Best auch Trevor Mbakwe auf die Bank. „Es macht nie Spaß, das den Spielern mitzuteilen“, sagt Patrick, „aber so ist das Geschäft. Für uns war dieser Befreiungsschlag sehr wichtig.“

Ob weitere gegen Murcia am Dienstag (20 Uhr) und Göttingen am Sonntag (15 Uhr) folgen? Mit sechs Punkten aus sieben Spielen liegen die Riesen zumindest wieder auf Play-off-Kurs. Ganz im Gegensatz zu den Ulmern (ein Bundesligasieg), deren Coach Thorsten Leibenath restlos bedient war: „Wir haben 27 Minuten einen Dreck gespielt, das war eine Frechheit.“