Radfahren in Stuttgart Neuer Tagesrekord auf der König-Karls-Brücke

Die Corona-Beschränkungen und der milde April ließen immer mehr Stuttgarter aufs Rad steigen. Die Zählstellen in der Stadt liefern beeindruckende Werte.
Stuttgart - Nein, der Eindruck trügt nicht: In Stuttgart steigen immer mehr Menschen aufs Fahrrad. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen: Mit 7500 Vorbeifahrenden ist am Sonntag, 26. April, an der Zählsäule an der König-Karls-Brücke ein neuer Tagesrekord aufgestellt worden. An sonnigen Tagen kommt man hier schon mal auf 3000 bis 4000 Radler. Aber so viel waren es noch nie. Im vergangenen Jahr wurde die Stelle von mehr als einer Million Radfahrerinnen und -radfahrer passiert. Auch das war ein Bestwert.
Aber auch ohne Corona nimmt der Radverkehr zu
„Seit Beginn der Corona-Beschränkungen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt, „hat sich die Anzahl der Radler am Wochenende praktisch verdoppelt.“ Möglich sei das aber auch durch einen extrem trockenen und warmen April gewesen, der mit mehr als 300 Sonnenstunden selbst Rekorde aufstellt habe. Am Montagvormittag hatte das Landesverkehrsministerium das Fahrrad als „eine der zentralen Säulen der Mobilität der Zukunft“ bezeichnet und eine erhebliche „Erweiterung des Fördervolumens“ angekündigt.
Aber auch ohne Corona-Einflüsse, so die Stadt weiter, nehme der Radverkehr in Stuttgart zu. Das zeigten die Zahlen der vergangenen fünf Jahre an den Dauerzählstellen. „Die durchschnittliche Steigerung pro Jahr lag in der Böblinger Straße bei 9,3 Prozent und auf der König-Karls-Brücke bei 6,8 Prozent. Der Anteil der Radfahrer am Verkehrsaufkommen lag 2017 bei acht Prozent. Im Jahr 2013 waren es noch fünf Prozent.“ Allerdings hält der Ausbau der Radwege nicht immer mit dem höheren Verkehrsaufkommen Schritt. Selbst aus den Wäldern hört man jüngst Klagen.
Deutlich mehr Geld für Radwege
Im Rathaus hatte man sich im vergangenen Jahr vorgenommen, aus Stuttgart eine Fahrradstadt zu machen und den Anteil der Radler am gesamten Verkehrsaufkommen auf 25 Prozent zu steigern. Dafür würden rund 20 Euro je Einwohner für den Ausbau der Radwege und Abstellanlagen investiert. Dieser Betrag solle nun sogar auf 40 Euro je Einwohner anwachsen.
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